Wohnen im Bürgerhaus
Nach der Französischen Revolution und den napoleonischen Kriegen war die Zeit in der ersten Hälfte des 19. Jh. geprägt von dem Bedürfnis nach Sicherheit und Ruhe sowie dem Bemühen nach gediegener Bürgerlichkeit.
Dadurch entwickelten sich gehobene Wohnkultur und Lebensart. Gepflegtes Mobiliar in den Stilrichtungen des Empire und des Biedermeier gehörte zur Ausstattung bürgerlicher Haushalte in großen und kleinen Städten, auch in unserer Region.
Die Möbel in diesem Raum, z.T. in den Stilrichtungen Empire und Biedermeier, stammen aus dem 19. Jh.
Die Porträtdarstellungen sind Ausdruck des Stolzes und Standesbewusstseins der Bürger einer Kleinstadt im 19. Jh.
Ausgestellt sind auch Erinnerungsstücke an zwei Persönlichkeiten, die in der Landeshauptstadt München eine herausragende Rolle spielten:
Johann Michael von Söltl aus Neunburg, Professor für Geschichte an der Universität München, geheimer Hausarchivar und Hofrat unter König Max II., und Johann Nepomuk von Ringseis aus Schwarzhofen, Professor an der Medizinischen Klinik in München, Reformer des bayer. Medizinalwesens, eine der führenden Persönlichkeiten im Kreise der Künstler und Gelehrten im München Ludwigs I.
Ausgaben ihrer Werke - meist Erstausgaben - zeugen von der Bedeutung der beiden Gelehrten in Kultur- und Geistesgeschichte.
Die Bilder an der Wand aus dem Nachlass von Ringseis sind teilweise Erinnerungen an Reisen mit König Ludwig I.
Der Kachelofen im Empirestil stammt aus dem ehemaligen Amtsgericht.