Bäuerliches Hausen
Einfach und wenig komfortabel war die Einrichtung der Oberpfälzer Bauernhäuser in den vergangenen zwei Jahrhunderten.
Das lag weniger am Eigensinn und der Rückständigkeit, die man den Oberpfälzern nachsagte, vielmehr an wirtschaftlicher Not und den fehlenden Möglichkeiten, fernab von den Städten an der gehobenen bürgerlichen Kultur teilzunehmen.
Nicht im Nachbau von kompletten Räumen, sondern in der Zusammenstellung von Einzelstücken bäuerlichen Mobiliars und Hausrats, schlicht und funktionell, werden Eindrücke aus dem Leben der Landleute im Schwarzachtal vermittelt.
Das direkte Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten, zu dem in der Realität auch noch die unmittelbare Nachbarschaft mit dem Vieh gehörte, soll in diesem Raum zum Ausdruck kommen.
Die Kücheneinrichtung zeigt, wie gekocht und geheizt wurde. Die Gerätschaften dazu waren entweder handwerklich gefertigt oder frühe Industrieerzeugnisse.
In der Schlafstube standen der vom Schreiner gefertigte Schrank und das Himmelbett, häufig mit einfacher Bemalung.
Der gefüllte Schrank ist Zeichen bescheidenen Wohlstands. Kleidungsstücke und Ballen aus Leinen sind in traditionellen Handwerkstechniken selbst hergestellt, bearbeitet und verziert. Die schmuckvollen Riegelhauben waren Teile der bäuerlichen Festtagstracht.
In vielen Stuben auf dem Land stand ein Webstuhl, der bis in die industrielle Zeit hinein die Herstellung von Tuch als Grundlage der Bekleidung sicherstellte.
Der hierfür benötigte Flachs wurde auf den Feldern in der Region angebaut und in mehreren aufwändigen Arbeitsschritten zum Leinengarn aufbereitet.
Schenkung der Familie Insinger: